Die Unbekannten im Kalkumer Schlosspark

Im Kalkumer Schlosspark werden aufmerksame Besucher neben zwei steinernen Löwen zwei weibliche Statuen entdecken. Mystisch und geheimnisvoll muten sie an, bedeckt mit Moos. Ein erklärendes Schild sucht man vergeblich. Erste Recherchen ergeben: nichts. Sehr ungewöhnlich.

Von den beiden Löwenstatuen weiß man zumindest, dass sie um 1652 von einem Meister Johann aus Kaiserswerth erschaffen wurden. Wo sie ursprünglich standen, ist unbekannt aber lange Zeit fristeten sie ihr Leben im Innenhof des Schlosses und bewachten den Domestikenflügel.

Die Pläne des Schlossbaumeisters Leydels sahen ursprünglich zwei Löwen an der Westbrücke vor. So erinnerte man sich der beiden über 300 Jahre alten Steinkatzen und versetze sie 1963 kurzerhand; standesgemäß als Brückenwächter.

Aber was ist mit den beiden Damen? Wer sind sie und woher kommen sie? Die Dame mit dem stärkeren Mossbewuchs könnte eine Hebe darstellen – ausgerechnet die Göttin der Jugend vermoost? Vielleicht ist es aber auch eine Quellnymphe. Und die andere? Klassischerweise würde man an Victoria, die Göttin des Sieges denken, hält sie doch einen Siegerkranz in der Hand. Aber halt, ist da nicht Blumenschmuck an ihrer Seite? Eine Siegesgöttin mit Blumenschmuck? Und überhaupt, wie hält sie den Siegerkranz denn, schlapp hängt er nach unten. Und ist der rechte Arm nicht angearbeitet? Sieht eher aus als habe man nach einer Amputation irgendetwas neu daran gebastelt. Ist es nicht vielleicht auch möglich, dass die Dame andere Attribute in Ihrer Hand hielt und in Wirklichkeit eine Flora darstellt, die Göttin der Blüte?

Selbst für Wolfgang Funken, den Autor und Herausgeber des Mammutwerkes über Düsseldorfer Kunstwerke „ars publica düsseldorf“ bleiben die beiden Damen ein Rätsel.

Immerhin, der Jan-Wellem-Brunnen in Grafenberg vermisst noch eine Quellnymphe. Stammt eine der beiden Damen möglicherweise von dort?

Das verschwundene Schwert